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MÜNSTER Es hätte ein Happy-End Marke Hollywood werden können, doch Klaas Lüken schrieb das Drehbuch kurzerhand um. Er schnappte Michael Hillebrandt den Titel bei dessen letzter Meisterschaft vor der Nase weg.
Auf Messers Schneide stand das Finale der 24. Tischtennis-Stadtmeisterschaft zwischen Michael Hillebrandt vom TuS Hiltrup und Klaas Lüken von Blau-Weiß Borssum bis zuletzt. Das Ergebnis von 3:0 Sätzen täuscht über den Spielverlauf hinweg, denn dreimal gingen die Sätze in die Verlängerung - immer mit dem glücklicheren Ende für Lüken (12:10, 12:10, 13:11), der sich in der Herren A-Klasse gegen 27 Mitkonkurrenten durchsetzte.
Das hochklassige und packende Finale drohte jedoch im zweiten Satz enden zu müssen. Hillebrandt verletzte sich bei einem Konterschlag an der Bande, konnte jedoch mit leichten Probleme am Handgelenk weiterspielen. Da aber auch der dritte Satz knapp an Lüken ging, verpasste Hillebrandt, der zur DJK Wattenscheid wechselt, den goldenen Abgang von der münsterschen Stadtmeisterschaft-Bühne. Er wirkte dennoch gefasst nach der Final-Pleite: "Klar hätte ich gern gewonnen, aber ganz so schlimm ist es nicht. Klaas Lüken war besser, er ging hohes Risiko, und hat einen schwer zu lesenden Aufschlag", lobte Hillebrandt seinen Bezwinger fair. Der gab das Lob zurück. "Es hätte auch 3:0 für Hillebrandt ausgehen können, es war immer knapp. Ich habe im Finale zum Glück meine beste Turnierleistung abrufen können. Vorher hätte ich nicht gedacht, dieses Spiel gewinnen zu können", so der 22-jährige Regionalliga-Spieler Lüken.
Im Vorfeld hatten eigentlich alle auf ein Finale zwischen Hillebrandt und dem Zweitliga-Aufsteiger Steffen Potthoff gewettet, doch da sich Lüken später anmeldete und an Position zwei gesetzt wurde, kam es zu diesem Kracher schon im Halbfinale. Der erst 17-Jährige Potthoff vom TTC Grün-Weiß Bad Hamm bot Hillebrandt in einem atemberaubenden Match lange Paroli, doch am Ende siegte der Erfahrenere mit 3:2. "Mir hat die Konzentration und das Training gefehlt", begründete ein sichtlich angefressener Potthoff nach der Halbfinalniederlage einsilbig, der mit Lüken auch im Doppel früh rausflog.
Auch wenn Klaas Lüken der neue König an Münsters Platten ist, ein kleines Happy-End gab es doch noch für Hillebrandt: Er gewann mit TuS-Kollege Julian Scherzinger die Doppelkonkurrenz. |